Tadelakt

48,00 92,00 

Verbrauch pro m² 2 Lagen 2, 5 – 3 kg
Genauer Verbrauch ist am Objekt zu ermitteln.

Tadelakt ist ein mineralischer, wasserfester Glanzputz nach traditioneller marokkanischer Art, dessen Oberfläche mit geschliffenen Steinen poliert wird. So entstehen ausdrucksstarke, glänzende Oberflächen von warmer, samtiger Haptik.

Die Verarbeitung erfolgt zweischichtig auf Putzuntergründen im Innenbereich.
Die kreisförmigen Polierbewegungen erzeugen die für Tadelakt typische leichte Wolkigkeit.

Tadelakt ist wasserfest. Durch Behandeln mit einer Olivenölseife, die mit dem frischen Kalk im Tadelakt reagiert, wird die Oberfläche wasserabweisend, jedoch nicht wasserdicht. Dadurch eignet sich Tadelakt für dekorative Oberflächen im Spritzwasserbereich. Nicht empfohlen für Duschen, Waschbecken und Badewannen. Länger befeuchtete Bereiche nehmen Wasser auf, werden dadurch vorübergehend dunkler. Dies ist normal und bei Trocknung hellt die Oberfläche wieder auf.
In strapazierten Bereichen wird Tadelakt mit der Zeit Gebrauchsspuren entwickeln, welche die einzigartige Charateristik dieses Materials widerspiegeln.

Nicht geeignet für Fußböden.

Tadelakt ist eine sehr anspruchsvolle Technik. Um das charakteristische Erscheinungsbild und funktionell perfekte Oberflächen zu erzielen, ist handwerkliche Erfahrung unabdingbar.
Wir bieten deshalb in regelmäßigen Abständen Tadelakt Seminare an, bzw. helfen Ihnen bei der Vermittlung eines erfahrenen Verarbeiters. Tadelakt Verarbeiter

Eigenschaften

  • rein mineralischer Trockenmörtel
  • Farbton: weiß
  • abtönbar mit KREIDEZEIT Pigmenten
  • diffusionsoffen
  • keine Kunststoffanteile
  • geruchsneutral, emissionsfrei
  • schmutzunempfindlich
  • wasserfest, mit Glätteseife behandeltes Tadelakt ist zudem wasserabweisend
  • alkalisch
  • zementfrei
  • Tadelakt ist nicht fettabweisend
  • vegan


Volldeklaration
Hydraulischer Kalk, Quarzsande, Marmormehl, Tonmehl, Methylcellulose

Anrühren des Putzes
Das Tadelaktpulver nach und nach in die angegebene Menge sauberes, kaltes Wasser einrühren. Dazu eine kräftige Bohrmaschine mit Quirl oder ein Rührwerk benutzen. 30 Minuten ruhen lassen und nochmals durchrühren. Angerührtes Tadelakt ist innerhalb von 8-10 Stunden zu verarbeiten.

Wasserbedarf
0,25 l Wasser auf 1 kg Pulver. Im Bedarfsfall kann die Wassermenge noch geringfügig erhöht werden.

Geeignete Untergründe
Der für Tadelakt bestgeeignete Untergrund ist Mauerwerk mit mind. 1,5 cm hydraulischem Kalkputz oder Kalkzementputz (beide unbehandelt, fest). Hierauf kann Tadelakt direkt verarbeitet werden.
Auf folgenden Untergründe kann Tadelakt nach Grundanstrich mit Kaseingrundierung oder Vega Grundierung und Zwischenbeschichtung mit Kalk Haftputz aufgetragen werden: Gips- und Kalkgipsputze, Beton, Gipskarton, Gipsfaserplatten, Wedi-Platten, Zementfaserplatten.
Auf Plattenwerkstoffen muss zur Fugenüberbrückung vollflächig ein Glasfasergitternetz in den Kalk Haftputz eingebettet und vollständig überdeckt werden. Die Oberfläche des Putzuntergrundes muss trocken und rauh sein. Tadelakt darf nicht auf glatte Untergründe aufgetragen werden. Keine Eckschutzschienen verwenden, stattdessen Außenecken runden. Bindemittelanreicherungen und Sinterhaut an Putzoberflächen entfernen.

Nicht geeignet auf dauerfeuchten Untergründen.

In trockenen Bereichen kann Tadelakt auf Lehmputze aufgebracht werden, dabei ist eine hohe Festigkeit des Lehmputzes besonders wichtig. Die Anwendung auf Lehmputz erfolgt auf eigenes Risiko.
Empfohlener Schichtaufbau auf Lehmputz:
Festigung mit Kaliwasserglas (Art. 607), Verdünnung 1 Teil Wasserglas mit 3 Teilen Wasser. Trockenzeit mind. 24 Stunden.
Grundanstrich mit Kaseingrundierung.
Zwischenbeschichtung mit Kalk Haftputz und eingebettetem Glasfasernetz.

Verarbeitung
Tadelakt wird in zwei Schichten aufgetragen. Beide Schichten, sowie die erste Behandlung mit Seife, müssen am gleichen Tag ausgeführt werden.
Während der Verarbeitung ist das Tadelakt vor zu schneller Trocknung zu schützen. Zugluft, direkte Sonneneinstrahlung, hohe Raumtemperaturen sind zu vermeiden.Untergrund vornässen.

1. Schicht
Tadelakt vollflächig und knapp über Kornstärke (ca. 1-1,5 mm) mit einer Kelle auftragen und anziehen lassen, bis die Oberfläche druckfest ist. Die erste Schicht darf weder geglättet noch auf Glanz verdichtet werden und sollte vor Auftrag der zweiten Schicht nicht ganz austrocknen.

2. Schicht
Tadelakt vollflächig und knapp über Kornstärke (ca. 1-1,5 mm) mit einer Kelle auftragen und anziehen lassen. Auf ebenen Flächen kann mit der Kelle vorverdichtet werden. Anschließend mit dem Tadelaktstein in kleinen Kreisbewegungen und mit nur leichtem Druck alle Poren schließen und abschließend auf leichten Glanz polieren.
Der Zeitpunkt des Vorverdichtens und des Polierens hängt vom Saugverhalten und der Restfeuchte des Untergrundes sowie von den Umgebungsbedingungen ab und kann sehr stark variieren.

Seifen
Der erste Seifenauftrag erfolgt kurz nach Beendigung des Polierens der zweiten Tadelaktschicht. Letztere darf nicht ganz getrocknet sein und soll noch etwas Restfeuchte enthalten.
Glätteseife im Verhältnis 1 Teil Glätteseife mit 6 Teilen Wasser verdünnen Verhältnis.
Seifenlösung mit einem weichen Pinsel gleichmäßig auftragen. Nach kurzem Anziehen mit dem Stein polieren bis gleichmäßiger Glanz erzielt ist.

Nachseifen
Nach vollständiger Trocknung, jedoch spätestens nach 2 Tagen, erneut verdünnte Glätteseife auftragen. Nach kurzem Anziehen mit einem Kunststoff-Folienballen (HDPE, z.B. “knisternder” Müllbeutel) polieren.

Folgebehandlung
Wachsen Für Hochglanz kann Tadelakt zusätzlich gewachst werden. Der Einsatz von Wachs ist nur auf bereits geseiften Oberflächen empfohlen. Wachse nicht im Spritzwasserbereich verwenden. Punisches Wachs mit einem Stoffballen hauchdünn auftragen und sofort mit sauberem, trockenem und weichem Stoffballen polieren. Carnaubawachs Emulsion kann ebenso zur Verstärkung des Glanzes verwendet werden. Die Emulsion wird hierzu mit weichem Tuch dünn aufgerieben und anschließend poliert.

Reinigung
Verschmutzungen mit handwarmem Wasser unter Zusatz von etwas Marseiller Seife oder Korfu Seife, je ca. 1-2 Esslöffel in 8 l Wasser, und einem weichen Tuch oder Schwamm abwaschen. Um Kalkablagerungen von Wassertropfen zu vermeiden ist es sinnvoll Spritzwasser gleich wegzuwischen.
Keine anderen Reiniger, Scheuerschwämme oder Microfaser verwenden.

Pflege
Zur Erhaltung der Funktionalität muss Tadelakt im Spritzwasserbereich regelmäßig nachgeseift werden, je nach Beanspruchung etwa alle 1-2 Monate.
Dazu nach Bedarf verdünnte Glätteseife (s.o. “Seifen”) auftragen. Nach kurzem Anziehen mit weichem Tuch oder Folienballen nachreiben. Alternativ kann auch mit Marseiller Seife oder Korfu Seife gepflegt werden (Ansatz: 2-3 EL in 2 Liter heißem Wasser lösen).

Tadelakt muss einmal pro Tag restlos austrocken. Wenn Tadelakt zu lange nass steht können Verfärbungen, Ränder, Verpilzungen und matte Stellen entstehen.

Trockenzeit bei Normalklima
2-3 Tage bei 3 mm Auftragsstärke. In den ersten 3 Monaten schonend belasten. Endgültige Aushärtung nach ca. 6 Monaten.

Geeignete Werkzeuge
Gute Werkzeuge zur Verarbeitung von Tadelakt in unserem Sortiment:
Tadelakt-Polierstein Hartkeramik (Die für den Polierstein verwendete Hartkeramik hat eine Härte von 9,5 (Mohs) und ist porenfrei.)
Kunststoff-Glättspachtel, 3er Set, Federstahlkelle

Reinigung der Werkzeuge
Sofort nach Gebrauch mit Wasser.

Farben
Tadelakt ist bis zu 10 % Gew. mit allen Kreidezeit Pigmenten abtönbar (max. 100 g Pigment pro 1 kg Tadelakt). Abtönungen mit Titanweiß und Eisenoxidpigmenten dürfen nur bis max. 5 % Gew. erfolgen.

Die Pigmente werden mit wenig Wasser zu einer klumpenfreien Paste verrührt und anschließend vor der Zugabe des Tadelaktpulvers in das Anmachwasser gerührt. Die Pigmentpaste kann auch der fertigen Tadelaktmasse zugesetzt werden. Damit die Masse homogen gefärbt wird, muss sorgfältig gemischt werden. Es ist sinnvoll zwischendurch den Eimerrand mit der Kelle freizukratzen.

Mit Ultramarinpigmenten pigmentiertes Tadelakt nicht länger als 24 Stunden lagern.

Eine Anleitung zum An- und Einrühren der Pigmente finden sie hier auf Kreidezeit.de
Die Pigmente selbst gibt es hier im Naturfarbenshop